Tasmanien: Die Welt der Wombats

02. November 2023

Tasmanien: Die Welt der Wombats

In Deutschland leben nur wenige Exemplare im Zoo, in Tasmanien sind sie heimisch: Die Rede ist von Wombats, die weltweit größten grabenden Pflanzenfresser und Teil der „Tasmanischen Fünf“. Wer besondere Naturerlebnisse inklusive Tierbeobachtungen sucht, ist auf Australiens Outdoor-Insel Tasmanien genau richtig.
Foto: Jamie Douros & Camille Helm

Nachwuchs bei den Wombats: Vor wenigen Tagen zeigte sich im Zoo Hannover erstmals ein neugeborenes Jungtier des Tasmanischen Nacktnasenwombats. Eine Seltenheit, denn die Wombat-Familie mit den Eltern Maya und Kelly sowie dem älteren Bruder Cody ist in Deutschland die einzige ihrer Art; europaweit gibt es insgesamt nur 21 Vertreter der Spezies. Wer in Hannover einen Blick auf den kleinen Wombat erhaschen möchte, braucht jedoch Geduld und gute Augen, denn noch versteckt er sich im Beutel seiner Mutter. Auch das Geschlecht wissen Tierpfleger erst im November.

Um die Beutelsäuger in freier Wildbahn zu sehen, lohnt eine Reise nach Tasmanien. Die australische Insel bietet mit ihren vielfältigen Nationalparks ein Eldorado für Naturliebhaber. Kein Wunder, dass sich dort auch die Wombats wohlfühlen. Mit einer Länge von 85 Zentimetern und einem Gewicht von 20 bis 30 Kilogramm gelten sie als Schwergewichte der tasmanischen Tierwelt.

Am liebsten verbringen die kurzbeinigen Pflanzenfresser mit dichtem Fell ihre Zeit beim Grasen am Rande von Berg- und Regenwaldgebieten. So auch auf Maria Island im Osten Tasmaniens, wo sich besonders viele Exemplare finden. Neben den Wombats sichten Wanderer mit etwas Glück zudem tasmanische Teufel, Wallabies und Forester-Kängurus. Übrigens: Um besonders tief in die umliegende Flora und Fauna einzutauchen, empfiehlt sich der dreitägige Maria Island Walk inklusive Glamping.

Ein weiterer Hotspot für Wombat-Begegnungen ist die Gegend rund um den Cradle Mountain mit einem Mix aus Bergseen, Schluchten, Wasserfällen und Moorland. Klare Sache, Wanderer kommen im Cradle Mountain – Lake St Clair Nationalpark voll auf ihre Kosten. Nicht verpassen sollten sie dort den Overland Track, der sich auf 65 Kilometern über die Hochplateaus schlängelt. Holzplanken schützen die Vegetation. Links und rechts des Fernwanderwegs warten malerische Aussichten auf Seen und Berge sowie Tierbeobachtungen.

Cradle Mountain. Foto: Tourism Tasmania

Ohnehin punktet Tasmanien dank üppiger Regenwälder, spektakulärer Berglandschaften und der saubersten Luft der Welt mit einer facettenreicher Tierwelt. Zu den bekanntesten Einwohnern der Insel gehören die sogenannten „Tassie Five“, fünf Tiere, die jeder Tasmanien-Reisende gesehen haben sollte. Auch die Wombats zählen zu diesen, ebenso die Tasmanischen Teufel, Wallabies, Schnabeltiere und Tüpfelbeutelmarder. Und noch eine Tierart könnte wieder charakteristisch für Australiens kleinsten Bundesstaat werden: der Tasmanische Tiger. Seit fast 90 Jahren ausgestorben, gelang es Forschenden im September 2023 mehr als hundert Jahre alten RNA-Moleküle zu isolieren - wichtige Erbgutinformationen, mit denen das Beuteltier mit den wolfähnlichen Streifen auf dem Rücken eines Tages wiederbelebt werden könnte. Sein Lebensraum ist größtenteils noch erhalten.

Weitere Informationen unter www.discovertasmania.com.au.

Beitragsbild: Wombat. Foto: Tourism Tasmania | Rob Burnett