Halberstadt: Mittelalter, Avantgarde und Fantasy

05. Juli 2022

Halberstadt: Mittelalter, Avantgarde und Fantasy

Am Nordrand des Harzes hält Halberstadt ungeahnte Höhepunkte bereit: Kirchen und Synagogen zeugen von einer reichen Geschichte, moderne Kunst hebt die Zeit auf, Wohnhöhlen und sagenhafte Felsen regen die Fantasie an.

Die Pracht des Mittelalters

Der Dom zu Halberstadt überstrahlt die Stadt und prägte als Bischofssitz einst die ganze Region am Nordrand des Harzes. Wer die tausendjährige Kathedrale betritt, taucht mit allen Sinnen in die Mystik des Mittelalters ein: Farbige Glasmalereien in den Fenstern des Domchores brechen das Licht und durch den Kreuzgang gelangen die Besucher zum Domschatz, einem der bedeutendsten mittelalterlichen Kirchenschätze der Welt. Goldschmiedekunst und Elfenbeinschnitzereien, weltberühmte Bildteppiche und einzigartige Reliquien geben Einblicke in die Geschichte. Unter www.halberstadt-tourismus.de ist ein filmischer 360-Grad-Rundgang durch die Schatzkammer verlinkt.

Musik für die Ewigkeit

Das Orgelprojekt des amerikanischen Künstlers John Cage. Foto: djd | Tourist Info Halberstadt | Ulrich Schrader
Das Orgelprojekt des amerikanischen Künstlers John Cage. Foto: djd | Tourist Info Halberstadt | Ulrich Schrader

Was vor 20 Jahren als verrückte Idee des amerikanischen Avantgardekünstlers John Cage erschien, gilt heute als innovativstes und nachhaltigstes Kunstprojekt in ganz Sachsen-Anhalt: Sein Orgelprojekt “as slow as possible“ macht in den historischen Mauern der St. Burchardikirche ein Stück Ewigkeit erfahrbar. Die Komposition erstreckt sich buchstäblich „so langsam wie möglich“ über 639 Jahre und vermittelt ein Gefühl der Zeitlosigkeit.

Im jüdischen Viertel

Im Zentrum des jüdischen Viertels stand einst eine imposante Barocksynagoge. Foto: djd | Tourist Information Halberstadt | Ulrich Schrader
Im Zentrum des jüdischen Viertels stand einst eine imposante Barocksynagoge. Foto: djd | Tourist Information Halberstadt | Ulrich Schrader

Die Halberstädter Klaussynagoge und das jüdische Ritualbad Mikwe haben die Zeiten überdauert. In der Altstadt sind weitere Spuren der jüdischen Gemeinde zu entdecken, die zu ihrer Blütezeit im 18. Jahrhundert zu den bedeutendsten in Mitteleuropa gehörte. Das Berend-Lehmann-Museum erzählt anschaulich davon und das Café-Restaurant Hirsch bringt jüdische Spezialitäten auf den Tisch.

Bei den Halberstädter Hobbits

Langensteiner Höhlenwohnungen. Foto: djd | Tourist Information Halberstadt | Stefan Herfurth
Langensteiner Höhlenwohnungen. Foto: djd | Tourist Information Halberstadt | Stefan Herfurth

Vor den Toren der Stadt im Dorf Langenstein fühlen sich die Besucher wie im Lande der Hobbits: Zahlreiche Wohnhöhlen wurden hier einst von jungen Landarbeiterfamilien in den weichen Sandstein geschlagen. Fenster mit weißen Gardinen, gemütliche Möbel und winzige Gärten mit Küchenkräutern wirken, als wären die Bewohner nur kurz ausgegangen.

Schauplätze für Fantasy-Bestseller

Die Thekenberge laden zum Wandern ein. Foto: djd | Tourist Information Halberstadt | Stefan Herfurth
Die Thekenberge laden zum Wandern ein. Foto: djd | Tourist Information Halberstadt | Stefan Herfurth

Im Süden der Stadt lohnt sich ein Ausflug in die Halberstädter Berge: Bizarre Felsformationen wie die Teufelskanzel, der Fünffingerfelsen oder der Gläserne Mönch laden zu Spaziergängen oder Wandertouren ein. Um die Spiegels-, Klus- und Thekenberge kursieren zahlreiche Sagen und Legenden. Sie dienten früher als Kultstätten und sind heute Schauplätze in den Fantasy-Romanen der Halberstädter Bestsellerautorin Katrin Hotowetz.

Text: djd. Beitragsbild: Der ehemalige Bischofssitz im Halberstädter Dom prägte im Mittelalter die Region. Foto: djd | Tourist Information Halberstadt | Stefan Herfurth

Buchtipp

45 weitere Harzer HeimatMomente findet Ihr in dem Buch Harz - HeimatMomente: 45 Mikroabenteuer zum Entdecken und Genießen unserer Autorin Anke Fietzek: https://360grad-medienshop.de/hm-harz

Über das Buch:

Der Harz, das höchste Mittelgebirge im Norden Deutschlands, erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei seinen Besuchern. Dennoch findet man hier noch viele Punkte, die abseits des Mainstream-Tourismus liegen. Die grandiose Natur, geologische Highlights, die große Artenvielfalt der hier noch wildlebenden Tiere, mystische Burgruinen und Schlösser sowie unzählige Wellnessangebote versprechen Abenteuer, Lebensfreude und Entschleunigung. Egal ob im Sommer oder Winter, ein Kurztrip oder ein längerer Aufenthalt – eine Reise in den Harz bietet ein abwechslungsreiches Spektrum an Unternehmungen.

Dieses Buch beschreibt 45 Mikroabenteuer, die einfach glücklich machen: Aussichtspunkte mit fantastischen Panorama-Blicken, idyllische und abenteuerliche Wanderungen, Tierbegegnungen, Hawaii-Feeling, besondere Unterkünfte und kulinarische Highlights. Geheimtipps der Einheimischen und regionale Produkte versprechen ein authentisches 360-Grad-Erlebnis in dieser wunderbaren Region. Dieser Reiseführer ist perfekt für alle, die den Harz entdecken und erleben statt nur bereisen möchten.

Über die Autorin: Anke Fietzek, freie Journalistin, Autorin und Fotografin, lebt und arbeitet seit fast 15 Jahren in ihrer Wahlheimat, dem Harz. Zusammen mit ihrem Mann, einem gebürtigen Harzer, erkundet sie regelmäßig die Region. Besonders die grandiose Natur und die Tierwelt haben es ihr angetan. Auf ihren Wanderungen durch den Nationalpark darf die Kamera nicht fehlen, um einzigartige Momente und Begegnungen festzuhalten. Fast täglich ist die Autorin im Harz unterwegs, immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer und der ein oder anderen Kuriosität. Nach ihren Veröffentlichungen über Australien und USA hält sie nun ihre Faszination und Liebe für den Harz in diesem Buch fest.