Hunsrück: Ausflug in das mittelalterliche Herrstein

25. November 2021

Hunsrück: Ausflug in das mittelalterliche Herrstein

Verwinkelte Gässchen, Kopfsteinpflaster und reich verzierte Fachwerkhäuser – wer das liebt, kommt im kleinen Ort Herrstein aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.

Wie auf einer Zeitreise zurück ins 15. bis 18. Jahrhundert fühlen sich die Besucher beim Anblick der urigen schiefergedeckten Häuser und mittelalterlichen Gebäude, die von der Baukunst der Spätgotik, der Renaissance und des Barocks zeugen. Einige Häuser, wie eines in der kopfsteingepflasterten Herrsteiner Uhrengasse, diente sogar als Schauplatz in Edgar Reitz‘ Film „Die andere Heimat“, der Anfang des 19. Jahrhunderts spielt.

Unterhalb des Schlosses und der Kirche, die über eine Original-Hunsrücker Stumm-Orgel verfügt, gruppiert sich ein Ensemble aus rund 60 liebevoll restaurierten Bürgerhäusern malerisch um den Rathausplatz. Darüber thront regelrecht der durch seinen runden Sandsteinturm aus dem Rahmen fallende Glocken- oder Schinderhannesturm. Auch so manche reich verzierte Holztür ist ein echter Hingucker. Zudem haben scheinbar viele Herrsteiner einen grünen Daumen – kaum ein Fensterbrett oder freies Fleckchen, auf dem es in den warmen Monaten nicht üppig grünt und blüht.

Der markante Uhrturm in der Stadtmauer. Photo Credit: phormat | Eike Dubois
Der markante Uhrturm in der Stadtmauer. Photo Credit: phormat | Eike Dubois

Der Besuch des Wahrzeichens von Herrstein, des alten Uhrturms in der Stadtmauer, macht ein Schlendern auf historischen Pfaden nicht nur für Erwachsene spannend. Besonders abenteuerlich für Kinder mutet der Gang vom Uhrturm durch die Stadtmauer zu einem idyllisch gelegenem Platz an. Mittendrin setzt hier der Hankel-Brunnen dem ehemals stolzen Bürgertums Herrsteins ein eher spöttisches Denkmal. Der Spottname Hankel ist eine Abkürzung des früher im Ort häufigen Vornamens Johann-Karl, der über Hann-Karl schließlich auf „Hankel“ abgekürzt wurde. Dabei wird der eitle Hankel mit Schirm in der Hand von einem Jungen mit Wasser bespritzt. An heißen Tagen kann es sehr erfrischend sein, wenn Familien es dem Jungen gleich tun.

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Mehr dazu und 49 weitere HeimatMomente zum Entdecken und Genießen aus dem Hunsrück  lest Ihr in dem Buch Hunsrück - HeimatMomente: 50 Mikroabenteuer zum Entdecken und Genießen unserer Autorin Marina Friedt: https://360grad-medienshop.de/hm-hunsrueck

Über das Buch

Der Hunsrück – schattige Wälder, satte Wiesen und bunte Felder auf sanften Hügeln so weit das Auge reicht. Hier und da blitzt ein pittoreskes Fachwerkdorf in der Landschaft auf. Ob nur für einen Tagesausflug oder einen längeren Urlaub – das Land der mittelalterlichen  Städtchen, der verwunschenen Wälder und der schier endlosen Wander- und Radwege verzaubert Besucher und Einheimische immer wieder aufs Neue. Von der Nahe im Süden über die Deutsche Edelsteinstraße bis hin zum Saar-Hunsrück-Steig und zur Mosel laden  zahlreiche Heimat-Momente zum Verweilen ein – der kleine Hunsrück bietet ein umfangreiches Programm voller Abwechslungen.

Dieser Reiseführer stellt 50 interessante, turbulente oder auch wunderbar einsame Ziele, Ausflüge und Wanderwege im Hunsrück vor. An manchen Bächen und Felsen fühlt man sich fernab jeglicher Zivilisation. In der Region, in der sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen, wurde kürzlich sogar ein erster Wolf im Nationalpark gesichtet. Neben bekannten Orten wie Idar-Oberstein liefert das Buch auch zahlreiche Geheimtipps, um die Seele baumeln zu lassen. Den Hunsrück zu entdecken wird Sie begeistern, versprochen!

Über die Autorin: Marina Friedt, freie Journalistin und Autorin, liebt das Reisen – gerne auch in entfernte Winkel der Erde. Die gebürtige Hunsrückerin lebt seit Anfang der 1990er-Jahre in Hamburg, aber es zieht sie immer wieder zurück in die Heimat, dorthin, wo ihre Familie noch dieses harte Platt „schwätzt“, das es nur im Hunsrück gibt. Beim Anblick der hügeligen Felder, durch die der Wind das Korn wie Meereswellen vor sich her treibt, geht ihr das Herz auf. Und sie weiß: Selbst für Einheimische gibt es im Hunsrück immer wieder etwas Neues zu entdecken. Ihr Lebensmotto: Collecting moments, not things (Augenblicke sammeln, nicht Dinge).

Text: Marina Friedt, Photo Credit Beitragsbild: Photo Credit: phormat | Eike Dubois