Odenwald: Mit Götterpaten unterwegs auf den Spuren der Römer

01. April 2022

Odenwald: Mit Götterpaten unterwegs auf den Spuren der Römer

Herkules, Merkur, Mars, Jupiter, Minerva und Venus: Sie alle sind römische Gottheiten – und seit kurzem Namensgeber für sechs neue Römerpfade im Odenwald, der mit seiner landschaftlichen Vielfalt bei Outdoor-Enthusiasten besonders beliebt ist. Entlang der Routen können sich Wanderfans inmitten herrlicher Natur auf die Spuren der alten Römer begeben. Ideengebend für die Pfade war die Jupitergigantensäule in Mosbach-Diedesheim.

Zwei Limesabschnitte

Die neuen Römerpfade verbinden das Wandern mit Kultur. Foto: djd | Touristikgemeinschaft Odenwald | Ch. Frumolt
Die neuen Römerpfade verbinden das Wandern mit Kultur. Foto: djd | Touristikgemeinschaft Odenwald | Ch. Frumolt

Mit einer Länge zwischen fünf und 14 Kilometern verlaufen die Wanderwege rund um Buchen, Walldürn, Mosbach, Osterburken, Limbach und Elztal. Zahlreiche Infotafeln des Naturparks Neckartal-Odenwald, römische Denkmäler und Installationen säumen die Wege und eröffnen den Ausflüglern Einblicke in das Leben der Römer und deren Gottheiten. Da gleich zwei Limesabschnitte den Odenwald durchlaufen - der jüngere Obergermanisch-Raetische Limes, der zum Unesco-Welterbe zählt, und der ältere Odenwaldlimes - stößt man in der Ferienregion auf zahlreiche Überreste der einstigen Grenzlinien: Das ehemalige Kleinkastell Hönehaus, Wachturm-Reste und ein Palisadennachbau sind beispielsweise eindrucksvolle Stationen am Herkulespfad. Informationen zum Limes im Odenwald findet man unter www.roemerpfade.de. Auf www.tg-odenwald.de kann man sich die kostenlose Broschüre „Der Limes“ bestellen oder downloaden.

Stadtspaziergänge und Museumsbesuche

Begehbarer Limesturm bei Osterburken. Foto: djd | Touristikgemeinschaft Odenwald | Ch. Frumolt
Begehbarer Limesturm bei Osterburken. Foto: djd | Touristikgemeinschaft Odenwald | Ch. Frumolt

Die Wanderschmankerl mit schönen Rastmöglichkeiten, die noch in diesem Jahr vom Deutschen Wanderverband als Qualitätswege zertifiziert werden sollen, lassen sich bestens mit weiteren Entdeckungen kombinieren. Nach einer Wanderung entlang des Jupiterwegs zwischen Mosbach und Elztal-Neckarburken lockt ein Spaziergang durch Mosbach mit seinen schmucken Fachwerkbauten oder ein Besuch im Museum am Odenwaldlimes in Neckarburken. Unweit des Museums startet mit der Minervatour ein weiterer Römerpfad, auf dem die Überreste eines Numeruskastells und eines Kohortenbads besichtigt werden können. Wer dagegen auf dem Merkurpfad in der Nähe von Osterburken unterwegs ist, kann einen Abstecher ins Römermuseum einplanen. Rund einen Kilometer südlich der Stadt wartet mit dem begehbaren Nachbau eines Limesturms auf Geschichtsinteressierte ein weiteres Highlight. In der schönen Fachwerkstadt Walldürn erwartet die Wanderer der Marspfad, an dem es den Nachbau einer großen Limespalisade und die Überreste eines Wachtturms zu entdecken gibt. Der Venuspfad schließlich führt durch den Limbacher Teilort Wagenschwend. Dort kann man sich im Dorfmuseum zum Thema Römer und Limes in der Region informieren. Zum Ausklang der Entdeckungstouren locken in den Orten gemütliche Einkehrmöglichkeiten mit regionalen Spezialitäten.

Beitragsbild: Römerbad in Elztal: Die sechs Römerpfade führen zu geologischen, kulturellen und landschaftlichen Highlights. Foto: djd | Touristikgemeinschaft Odenwald | Ch. Frumolt

Buchtipp

50 weitere HeimatMomente aus dem Odenwald lest Ihr in dem Buch Odenwald - HeimatMomente: 50 Mikroabenteuer zum Entdecken und Genießen unserer Autorin Cornelia Lohs: https://360grad-medienshop.de/hm-odenwald 

Über das Buch:

Liegt der Ursprung des Frankenstein-Monsters tatsächlich auf einer Burg im Odenwald? In welcher winzigen Höhle hauste einst ein Eremit? Wer macht so guten Whiskey wie die Iren und die Schotten und sahnt damit einen internationalen Preis nach dem anderen ab? „Halt die Klappe!“ – woher kommt diese Redewendung? Welche Auswirkungen hatte es, als im 14. Jahrhundert ein Priester versehentlich einen geweihten Kelch umstieß? Was, Heppenheim war schon mehrmals internationale Filmkulisse? Und Hollywoodstar Cary Grant drehte tatsächlich mal im Odenwälder Neckartal? Was hat es mit dem über 400 Jahre alten Galgen auf sich, der unter Denkmalschutz steht? In welcher Grube findet man unzählige Fossilien?

Der Odenwald steckt voller Überraschungen! Begeben Sie sich hinein in die Mikroabenteuer und entdecken Sie die Überreste einer römischen Villa, mystische Burgen, eine Basilika aus der Karolingerzeit, einzigartige Museen, lernen Sie den Odenwälder Mozart kennen und begeben Sie sich auf die Spuren eines der bekanntesten deutschen Architekten der Nachkriegsmoderne.

Über die Autorin: Cornelia Lohs ist quasi vor den Toren des Odenwalds aufgewachsen. Die Heidelberger Journalistin, die seit vielen Jahren an über hundert Tagen im Jahr in der Welt unterwegs ist, entdeckte erst während der eingeschränkten Reisemöglichkeiten 2020 die Ausflugsziele ihrer Kindheit wieder neu. Die vielreisende Autorin verfasst Reiseführer und -bücher, fotografiert und schreibt Reportagen und Features in den Bereichen Reise und Geschichte für diverse Medien in den deutschsprachigen Ländern.