02. Dezember 2021

Weltreise durch Deutschland: Auf krummen Touren

Saarschleife | Rio Alagón

Der Blick auf die Saarschleife ist einfach überwältigend und unvergesslich. Das wissen nicht nur Besucher, die meist für ein Erinnerungsfoto Platz nehmen, sondern auch Politiker, die sich hier gerne spektakulär in Szene setzen. Der beste Ort dafür ist der Aussichtspunkt Cloef oder der Baumwipfelpfad mit einer Szenerie, wie man sie sonst nur bei der spanischen Flussschleife des Rio Alagón findet.

Imposante Natur wird oft gerne so inszeniert, als ließe sich damit auch die Macht der Politik beflügeln. Bei der Saarschleife, dem Wahrzeichen des Saarlandes, wird dies immer dann deutlich, wenn sich Politiker oder Staatsoberhäupter dort einfinden, um sich vor diesem fotogenen Hintergrund in Szene zu setzen. Bereits 1856 besuchte Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, den Aussichtspunkt Cloef mit Blick auf die Saarschleife. Adolf Hitler war 1939 an selber Stelle – eine damals angebrachte Gedenkplatte wurde später entfernt. Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder ließen sich 1997 vor der Saarschleife fotografieren. Und 2006 fanden sich die früheren Präsidenten Frankreichs und Polens, Jacques Chirac und Lech Kaczynski, dort zu einem Dreiergipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ein.

Mit so prominenten Inszenierungen kann das Pendent der Saarschleife, die spanische Flussschleife des Rio Alagón an der Grenze von Extremadura und Kastilien, trotz eines atemraubenden Aussichtspunktes nicht aufwarten. Hingegen bietet an der Saar sogar eine aus Stein gemauerte Hütte 180 Meter über dem Aussichtspunkt Cloef auch bei schlechtem Wetter Unterschlupf. Von hier aus kann man gut erkennen, wie die Orte Besseringen und Mettlach Luftlinie nur etwa zwei Kilometer auseinander liegen, die Saar an dieser Stelle aber auf krummer Tour dafür fast zehn Kilometer braucht. Über Jahrmillionen hat sie sich mit eigener Kraft einen Weg durch das harte Gestein des Taunusquarzits gegraben und schlängelt sich heute in einer spektakulären 180-Grad-Kurve durch die tiefe Schlucht.

Um einen Blick von noch weiter oben zu bekommen, hat oberhalb des Cloef-Aussichtspunktes 2016 ein Baumwipfelpfad mit einem Holzturm eröffnet, der als Pendant zur Saarschleife in Halbkreisform gehalten ist. Über einen 1250 Meter langen Holzsteg, der sich in einer schwindelerregenden Höhe von bis zu 23 Metern in Serpentinen zwischen den Baumkronen hindurchschlängelt, gelangen Besucher zur höchsten Plattform, von der aus sie nicht nur hervorragend auf das Naturwunder der Flussschleife, sondern bei klarem Wetter sogar bis zum Vogesen-Gebirge in Frankreich blicken können...

Mehr dazu und 45 weitere Orte mit Weltreiseflair sowie vier Weltreisetouren durch Deutschland bietet das Buch "Weltreise durch Deutschland" von Jochen Müssig und Margit Kohl: https://360grad-medienshop.de/Weltreise-durch-Deutschland

Über das Buch

Die Autoren haben ihre Heimat neu betrachtet und Plätze gefunden, die entsprechenden Orten im Ausland fast bis aufs Haar gleichen. Deutschlands exotische Ziele sind Pyramiden und Tempel, Flusslandschaften und sogar ganze Städte. „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah“, wusste schon Johann Wolfgang von Goethe. Seit Beginn der Pandemie heißt es schließlich für viele: zu Hause bleiben. Trotzdem kann man mit diesem Buch wohl die günstigste Weltreise seines Lebens machen!

Kamerun liegt in Deutschland und hat die Postleitzahl 17192. Der schiefste Turm der Welt steht nicht in Pisa, sondern in Thüringen. Es macht so viel Spaß, Indien und den Ganges in Hamm oder Little Tokyo in Düsseldorf zu erleben, alle Klimazonen unserer Erde in einem Gebäude und sogar fast das ganze Firmament bei uns zu Hause zu entdecken. In Cottbus trifft man auf Pyramiden und ägyptische Kultur, Manhattan-Flair schnuppert man auch in Mainhattan, und auf Sanddünen Ski zu fahren geht bei uns genauso gut wie in der Wüste von Abu Dhabi. Man muss nur wissen wo!

Dieses Buch bietet Ihnen 50 Orte, an denen Sie die Welt mitten in Deutschland erleben können. 50 Erlebnisse für Leute, die Deutschland lieben und ihr Heimatland auf neue Weise lieben lernen werden … Lassen Sie sich überraschen!

Über die Autorin und den Autor: Margit Kohl und Jochen Müssig, als Reisejournalisten seit vielen Jahren unterwegs, haben jeweils knapp hundert Länder bereist und viel Abenteuerliches dabei erlebt. Ihre Reportagen erscheinen in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Die Welt“, „Süddeutsche Zeitung“, „Neue Zürcher Zeitung“ und etwa 30 weiteren Medien, aber auch in zahlreichen Büchern, bei 360 ° medien zuletzt „ReiseMomente Gardasee“. Corona brachte Kohl und Müssig nun auf die Idee, die Welt einmal in Deutschland zu entdecken.

Beitragsbild: Das Wahrzeichen des Saarlandes: die Saarschleife. Photo Credit: Tourismus Zentrale Saarland | Alexander M. Groß