Okzitanien: Bassin de Saint-Ferréol, die Quelle des Canal du Midi

17. Januar 2022

Okzitanien: Bassin de Saint-Ferréol, die Quelle des Canal du Midi

Er ist die Sehnsuchtsstrecke des Südwestens in Frankreich: der Canal du Midi. Auf 240 Kilometern verbindet er Toulouse mit dem Mittelmeer – ein technisches Wunderwerk, Traumtour der Hausbootskipper. Seine Platanen gesäumten Treidelpfade begeistern Fernradler, seine Schleusen spazieren gehende Zuschauer. Doch: Wie erhält der Kanal eigentlich sein Wasser? Dafür sorgt ein Bau, der 200 Jahre lang Weltrekord war – und sich hinter hohen Kiefern in der Montagne Noire versteckt: das Bassin Saint-Ferréol.
Die Fontaine
Die Fontaine

Seit der Antike hatten Könige und Kaufleute von einer Verbindung zwischen den beiden Meeren Europas geträumt. Doch erst Mitte des 17. Jahrhunderts fand ein Baron aus Béziers die Lösung für diese Vision.

Pierre Paul Riquets Entwurf einer Verbindungsstrecke zwischen Atlantik und Mittelmeer machten es erstmals möglich, dass Schiffe nicht mehr den gefährlichen, langwierigen und kostspieligen Umweg über die Meerenge von Gibraltar machen mussten. 1666 unterschrieb Ludwig XIV. das königliche Edikt zum Bau der damals „Canal Royal“ genannten Schifffahrtsstraße.

Die Frage, wie der Kanal, der auf seinem Weg 194 Höhenmeter überwindet, ständig mit Wasser versorgt werden könne, meisterte Riquet mit einem Geniestreich: Er ließ am höchsten Punkt der Strecke ein riesiges Staubecken anlegen, in dem das Wasser der Montagne Noire gesammelt werden konnte. Von dort aus sorgt ein genau berechnetes System aus unterirdischen Wasserrinnen und Zuflüssen bis heute dafür, dass der Canal du Midi das ganze Jahr hindurch schiffbar ist. ...

Als das Bassin de Saint-Ferréol 1667 eingeweiht wurde, staunte die Welt. Das Rückhaltebecken, das bis zu 6,3 Millionen Kubikmeter Wasser speichern kann, war damals der größte künstliche See der Welt. 67 Hektar groß bedeckt er heute das Land auf der Grenze der Départements Haute-Garonne, Tarn und Aude. ...

Die faszinierende Geschichte des Canal und seines Stausees dokumentiert Le Reservoir im einstigen Haus des Kanal-Ingenieurs. Nach der 800 Quadratmeter großen Dauerausstellung mit Modellen und Maschinen, Plänen und anderen Exponaten geht es hinab in die Galerie des Robinets, den Wasserleitungsstollen mit all den unter dem Damm liegenden Systemen zur Regelung des Wasserflusses.

Neben dem Reservoir erstrecken sich die Jardins du Canal du Midi. Dort schießt eine Fontäne, die aus dem See gespeist wird, 30 Meter hoch in den Himmel. Spazier- und Wanderwege verführen, die Magie des Ortes noch ausgiebiger zu entdecken.

Mehr dazu und 49 weitere Tipps lest Ihr in dem Buch "Okzitanien – Frankreichs Süden: 50 Tipps Abseits der ausgetretenen Pfade von Hilke Maunder: https://360grad-medienshop.de/Okzitanien

Über das Buch

Toulouse ist das leicht zu erreichende Sprungbrett einer Region, die Hochgebirge und Mittelmeer, einsame Lagunen und urige Wälder, quirlige Backsteinstädte und romantische Bastiden in einem Puzzle von 13 Départements vereint: Okzitanien ist die Quintessenz des Südens  Frankreichs. Der echte Midi beginnt in den Höhen der Cevennen, endet im Süden am Mittelmeer – und präsentiert sich zwischen Rhône und Adour als eine Region, die selbstbewusst ihre ganz eigene Kultur, Sprache und Küche pflegt.

L’Occitanie ist Frankreich – und doch ganz anders. Katharerburgen erzählen vom Kampf gegen Kirche und Krone, eine gelbe Pflanze vom blauen Wunder, das Okzitanien im Mittelalter reich machte. Acht Welterbestätten birgt die zweitgrößte Region Frankreichs, 40 Grand Sites –  und schier unzählige Highlights, die abseits liegen. 50 dieser Juwele enthält dieser Band: besondere Menschen, einzigartige Museen, Wander- und Radeltipps, Naturperlen und Kunststätten, die überraschen. Abseits in Okzitanien: Bienvenue im Paradies für Entdecker!

Über die Autorin: Hilke Maunder, geboren 1961, berichtet seit drei Jahrzehnten aus Australien und Frankreich. Seit 2014 hat die Hamburgerin mit der Welt im Herzen ein zweites Zuhause in einer der unbekanntesten Ecken Okzitaniens – in Saint-Paulde-Fenouillet, der Hauptstadt der alten Comarca Fenouillèdes und Tor zum Naturpark Corbières-Fenouillèdes, der im September 2021 gegründet wurde. Zum Prinzip ihrer Reisen gehört es, möglichst nie die gleiche Straße zu nehmen. 50 der Geheimtipps, die sie so entdeckt hat, verrät sie in diesem Buch, weitere Entdeckungen auf ihrem Blog meinfrankreich.com. 2014 verlieh Frankreich der Autorin die französische Verdienstmedaille des Tourismus.

Bibliografische Angaben

  • Taschenbuch: 256 Seiten
  • Format: 16,5 x 11,5 cm
  • Verlag: 360° medien; 1. Auflage (November 2021)
  • ISBN: 978-3-96855-278-1
  • Preis: 14,95 €

Das Buch ist erhältlich im Buchhandel, auf den gängigen Online-Plattformen und im Verlagsshop: https://360grad-medienshop.de/Okzitanien

Text und Bilder: Hilke Maunder