Arizona: Von Geisterstädten und Wild-West-Mythen

06. Oktober 2021

Arizona: Von Geisterstädten und Wild-West-Mythen

Wenn es abends früher dunkel wird, werden vor allem gegen Ende Oktober vermehrt Geistergeschichten hervorgeholt. Man merkt: Halloween steht vor der Türe, das Highlight vieler Gruselfans. Wer den Halloween-Flair gerne ausführlicher erleben möchte, sollte sich, nun da die Grenzen im November wieder für geimpfte Reisende geöffnet werden, auf eine Reise nach Arizona begeben. Im Grand Canyon State kann man das ganze Jahr über Orte voller gespenstischer Geschichten entdecken, in sogenannten Ghosttowns.

Spuk auf dem Cleopatra Hill

Jerome. Photo Credit: Donna Chesler
Jerome. Photo Credit: Donna Chesler

Bereits der Norden Arizonas lockt mit ultimativen Gruselmomenten. Hoch oben auf dem Cleopatra Hill liegt Jerome, eine Stadt, um die es viele Mythen gibt. Einst komplett verlassen, ist Jerome heute eine aufstrebende Stadt, in der es an jeder Ecke etwas zu entdecken gibt: Galerien mit Kunst, Bars mit Weinen aus der Region, Restaurants oder auch viele kleine Boutiquen. Ein Thema ist jedoch überall präsent: die Geheimnisse, die die ehemalige Geisterstadt umgeben! Hier ist es jedem selbst überlassen, ob man lieber auf eigene Faust durch die Straßen spaziert oder ob man sich hier einer Tour anschließen möchte. Zu empfehlen sind in diesem Fall die „Classic Haunted Tour“ oder auch die „Just Jerome Haunted Tour“, bei der der Name Programm ist: Hier erfährt man von den Geistern Jeromes und den mysteriösen Ermordungen, die in der Stadt geschehen sein sollen und geht anschließend noch ungelösten Rätseln auf die Spur. Mutige Grusel-Fans sollten außerdem eine Nacht im Jerome Grand Hotel verbringen. Bis 1950 befand sich in dem Gebäude des Hotels ein Krankenhaus und es wird vermutet, dass auch heute noch einige der ehemaligen Patienten in dem Haus ihr Unwesen treiben. Gäste berichten sogar, dass man auf einigen Fluren nachts noch die Rollen alter Krankentragen quietschen hören kann, die von leisen Schritten begleitet werden.

Eine Zeitreise in den Wilden Westen in Goldfield

Im Zentrum Arizonas, ca. 40 Kilometer von Phoenix entfernt, findet sich eine der wohl bekanntesten authentischsten Geisterstädte der Vereinigten Staaten. Einst war Goldfield ein belebter Goldgräber Hotspot mit mehreren Saloons, Hotels, Läden und immer gut besucht. Nachdem die Goldminen der Stadt geplündert waren, verließ auch den Rest der Stadt das Leben. Doch dies sollte nicht so bleiben: Inzwischen wurde die Stadt so restauriert rekonstruiert, dass sich die Besucher in das Goldfield der 1890er Jahre zurückversetzt fühlen. Seitdem lockt die Stadt jährlich wieder zahlreiche Besucher an. Es gibt beispielsweise unzählige Möglichkeiten, das originale Western-Feeling zu erleben, sei es bei einem Bummel durch einen der Saloons, dem Besichtigen eines alten Gefängnisses für Banditen oder auch einer Tour durch die ehemaligen Goldminen. Hier kann man auch noch fast genauso wie vor über 100 Jahren echtes Gold waschen. Wer noch ein bisschen mehr Western-Action live erleben möchte, darf sich auf keinen Fall die berühmten Goldfield Gunfighters entgehen lassen: Während einer spektakulären Show mit vielen Stunts und Schießereien wird hier das echte Gefühl des Wilden Westens mitten auf die Straßen gebracht. Auf der Suche nach einem fürchterlichen Spektakel im Halloween-Stil können Besucher auf der Walking Ghost Tour einen nächtlichen Spaziergang durch die historische Bergbaustadt wagen. Interessierte lernen die Legenden, Geister und Flüche der einstigen Geisterstadt kennen und entdecken ein gruseliges Abenteuer nach dem anderen.

In Bisbee beginnt das Gruseln bei Nacht

Bisbee. Photo Credit: Newport 653
Bisbee. Photo Credit: Newport 653

Von Tucson aus fährt man durch die Mule Mountains und kommt in dem auf den ersten Blick sehr beschaulichen Ort Bisbee an. Das Stadtbild ist eine Mischung aus Kunst, Boutiquen, historischer Architektur, gemütlichen Restaurants und viel Geschichte. Hinter den Türen eines viktorianischen Saloons versteckt sich für die Besucher ein großartiges Schauspiel: im Bisbee Séance Room wird man von Magic Kenny Bang Bang in die Vergangenheit entführt. Präsentiert wird eine einstündige Show über die berühmtesten Geister der Stadt, geschmückt mit Salontricks und spannenden paranormalen Geschichten. Sobald dann die Sonne untergeht, gibt es in Bisbee eine Wendung und ein weiteres Erlebnis der besonderen Art: die Old Bisbee Ghost Tour erfreut sich bei allen Besuchern großer Beliebtheit. Zur anbrechenden Nacht begeben sich die Besucher hier auf einen Spaziergang durch die alten Gassen und verlassenen Straßen Bisbees. Beinahe zu jedem Haus gibt es eine Geschichte, bei der man alles über die Geister lernt, die der Legende nach bis heute in der Stadt spuken. Ein unvergessliches Erlebnis der gruseligen Art. 

Beitragsbild: Goldfield Ghost Town. Photo Credit: Visit Mesa