USA: Auf den Spuren einer prähistorischen Zivilisation in Louisiana

13. Oktober 2022

USA: Auf den Spuren einer prähistorischen Zivilisation in Louisiana

Neueste Forschungserbnisse beweisen, dass die Geschichte des heutigen Louisianas viele Jahrtausende tiefer in die Vergangenheit reicht als bisher angenommen. In einer Studie hatten Wissenschaftler der Louisiana State University die auf dem eigenen Campus in Baton Rouge befindlichen Hügelgräber noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Dabei fanden sie heraus, dass mit der Aufschüttung des ersten Mounds bereits vor rund 11.000 Jahren begonnen wurde.

Die LSU Campus Mounds sind demnach die ältesten bekannten, durch Menschenhand erschaffenen Strukturen Nordamerikas. Wozu die geheimnisvollen Erdwälle den Ureinwohnern des Landes dienten, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Jedoch lassen einzelne Fragmente in ihren Schichten zeremonielle Zwecke vermuten. Ihre Koordinaten deuten außerdem darauf hin, dass sie nach Arcturus, einem der hellsten Sterne am Himmelszelt, ausgerichtet wurden.

Ein Kronjuwel mit Welterbe-Status

Louisiana State Exhibit Museum. Foto: Neal Alfano | Larry Lynn | Joe York
Louisiana State Exhibit Museum. Foto: Neal Alfano | Larry Lynn | Joe York

Ähnliche Hügelgräber befinden sich überall im Südosten der USA. Allein in Louisiana sind rund 700 Stätte bekannt. Die UNESCO-Welterbestätte Poverty Point im äußersten Nordwesten des Staates, nahe der Ortschaft Epps im West Carroll Parish, ist das Kronjuwel unter ihnen. Ihre Anlage umfasst fünf Mounds und sechs konzentrisch angereihte, halb-elliptische Erdwälle. Forscher gehen davon aus, dass diese Bauwerke zum Zeitpunkt ihrer Errichtung vor mehr als 3.000 Jahren die größten und aufwändigsten Strukturen ihrer Art in Nordamerika waren. Das Museum von Poverty Point beherbergt zahlreiche erstaunliche Artefakte, darunter Pfeilspitzen, Werkzeuge, Schmuck und Figuren. Die Materialien, aus denen sie gefertigt wurden geben Wissenschaftlern Grund zur Annahme, dass Poverty Point nicht nur Heimat einer der größten Zivilisation der damaligen Zeit, sondern auch Zentrum eines Handelsnetzwerks war, das sich viele Hundert Kilometer nach Norden und Osten erstreckte.

Poverty Point Reservoir State Park

In direkter Nachbarschaft zu den archäologischen Schätzen von Poverty Point, schließt sich der gleichnamige State Park an. Herzstück des Naturschutzgebietes ist sein 1100 Hektar großer Stausee. Hier wird gebadet, geangelt, oder einfach nur gefaulenzt. In den Frühlings- und Herbstmonaten dient er zahlreichen Wasser-Zugvögeln wie Kormoranen, Enten, Gänsen und Pelikanen als Rastplatz. Ein Naturschauspiel, dass zu Beobachtungstouren einlädt. Übernachtungsgästen stehen gemütliche Hütten und Lodges, sowie ein Campingplatz zur Verfügung. Gut zu wissen: Am östlichen Rand des Poverty Point Reservoir State Park, entlang des Bayou Macon, sind Bären heimisch. Die vorschriftsmäßige Entsorgung von Essensresten und Abfällen schützt demnach nicht nur die Umwelt.

Beitragsbild: Poverty Point. Foto: Neal Alfano | Larry Lynn | Joe York